03.06.2021

Nachdem für 1635 in Laasphe erstmals von einem schutzgeld-zahlenden Juden namens
Nathan die Rede ist, gründet sich hier wohl um 1700 eine Jüdische Gemeinde, die sich 1752 eine
detaillierte Ordnung gibt. Einige Jahre danach kauft die Gemeinde ein Haus an der Mauerstraße in
der Lahnstadt und richtet darin eine Synagoge ein. Außer dem Betsaal findet sich hier auch ein
Schulraum. Bei Umbauarbeiten 1871 wird der Betraum erweitert. 1938 wird die Synagoge in der
Reichspogromnacht verwüstet, ihr Inventar zerstört. Kurz darauf muss die Jüdische Gemeinde das
Gebäude verkaufen, aus dem nun eine Schlosserwerkstatt wird. Nur einige Daten, die deutlich
machen, dass Juden drei Jahrhunderte lang zu Laasphe gehörten - bis zum 17. Mai 1943: Durch die
Deportation von Max, Johanna, Hannelore und Ursula Präger verlässt die letzte jüdische Familie
Laasphe. Das ist bis dato der Stand der Dinge in Bezug auf das jüdische Leben in Laasphe. Und dem
muss das Projekt Rechnung tragen, das der Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit
Bad Laasphe seit 2019 verfolgt, nachdem sein jahrelanges Bemühen, die Alte Synagoge zu kaufen,
endlich erfolgreich war: Ein Lern- und Begegnungshaus soll hier entstehen, das sich seiner Geschichte
bewusst ist. Wobei die geplante Dauerausstellung nicht nur an die jüdischen Opfer der Nazi-Diktatur
hier vor Ort erinnern wird.

Der Christlich-Jüdische Freundeskreis hat nach einem qualifizierten Ausschreibungsverfahren
inzwischen das Architekten-Büro „projektplus“ aus Siegen als kompetenten Partner für weitere
Schritte beauftragt, um die endgültige Zusage für die Landesmittel zur Förderung des Projektes „Alte
Synagoge“ zu erhalten. Freundeskreis-Vorsitzender Rainer Becker freut sich, dass die Profis ihre
Arbeit aufgenommen haben. Sie seien in den vergangenen Wochen schon fleißig gewesen, so habe
es etwa einen Termin mit der Denkmalbehörde - seit 2004 steht das Gebäude in der Denkmalliste -
gegeben. Er habe „eine Leidenschaft für Denkmäler“, so Architekt Dipl.-Ing. Christian Welter von dem
Siegener Büro, deshalb habe er sich sehr geehrt gefühlt, dass man für dieses bedeutende Projekt
angefragt worden sei. Auch wenn das „eine ziemlich herausfordernde Aufgabe“ sei, bei der die
Lösung nicht sofort auf der Hand liege. Auch deshalb habe er zunächst vor Ort das Gespräch mit
Oberer und Unterer Denkmalbehörde gesucht, um zuzuhören. So konnte er dem Freundeskreis eine
Besonderheit erklären, die dem Vereinsvorstand bisher stets zu weit gegangen war: das Betonen der
Schlosserei-Zeit des Gebäudes auf Seiten der Behörde. Christian Welter übersetzte das so, dass man
künftig nicht einfach über die anderweitige Nutzung der Alten Synagoge hinweggehen könne. Der
letzte Bezugspunkt dürfe nicht 1938 sein, ein Verschweigen der Zeit danach sei historisch nicht
akkurat - und könne als Verbergen einer unangenehmen Wahrheit verstanden werden: „Stellt man
lediglich die Zeitebene der Synagoge heraus, überdeckt man das Zeugnis der gewaltsamen
Inanspruchnahme der Synagoge.“


Ganz praktisch bereitet man derzeit die digitale Bestandsaufnahme des Gebäudes für ein
dreidimensionales, computergestützt konstruiertes Modell vor. Gespräche habe er ebenfalls schon
mit Restauratorinnen geführt, so der Siegener Architekt, man müsse am Gebäude Oberflächen ganz
vorsichtig öffnen, um nicht mehr Sichtbares freizulegen ohne mit einem zu groben Vorgehen
Erhaltenswertes zu zerstören. Für den geplanten Ausstellungs-Teil im Lern- und Begegnungshaus
verstärke man sich mit dem ursprünglich aus Siegen stammenden Künstler und Architekten Lutz
Dransfeld als Kurator für das grundsätzliche Konzept der Ausstellung: „Bei diesem Vorhaben arbeiten
wir mit einem großen Netzwerk von Spezialisten im Team“, erläutert Christian Welter. Dazu gehört
ebenfalls Architekt Dipl.-Ing. Günther Hachenberg aus Bad Laasphe. Einen Ansprechpartner direkt vor
Ort zu haben, darüber freuen sich auch Rainer Becker und der übrige Vorstand des örtlichen
Christlich-Jüdischen Freundeskreises.

Vor der Alten Synagoge an der örtlichen Mauerstraße stehen hier die Laaspher Rainer Becker und Günther Hachenberg sowie Christian Welter und Andreas Patzelt (von links) vom Architekten-Büro „projektplus“.

Hier geht es zum vorübergehenden Ratsinfomationssytem und den öffentlichen Bekanntmachungen.

Kontakt

Stadt Bad Laasphe
Mühlenstraße 20
57334 Bad Laasphe

Telefon: 02752 - 909-0
Fax: 02752 - 909-199

E-Mail: post(at)bad-laasphe.de

Öffnungszeiten Rathaus

Montag bis Dienstag
08.30 Uhr - 12.00 Uhr
13.30 Uhr - 15.30 Uhr

Mittwoch
08.30 Uhr - 12.00 Uhr

Donnerstag
08.30 Uhr - 12.00 Uhr
13:30 Uhr - 17:30 Uhr

Freitag
08.30 Uhr - 12.00 Uhr

Öffnungszeiten Bürgerbüro

Montag bis Dienstag
07.30 Uhr - 12.00 Uhr
13.30 Uhr - 15:30 Uhr

Mittwoch
07.30 Uhr - 12.00 Uhr

Donnerstag
07.30 Uhr - 12:00 Uhr
13:30 Uhr - 17.30 Uhr

Freitag

07.30 Uhr - 12.00 Uhr

Energiespar-Tipps

Jede Menge Energiespartipps sowie Informationen und Hinweise rund ums Thema Energie, zu Beratungsangeboten und Förderprogrammen finden Sie ⇒ hier.

Glasfaserausbau

Informationen zum Glasfaserausbau durch Greenfiber, durch die Telekom und durch die Westenergie Breitband GmbH finden Sie ⇒ hier.

Hilfe-Portal für Geflüchtete

Unterkunft, Basisinformationen oder medizinische Versorgung: Mit dem Hilfe-Portal "Germany4Ukraine" bietet die Bundesregierung ukrainischen Geflüchteten eine zentrale und vertrauenswürdige digitale Anlaufstelle - auch auf Ukrainisch.
www.germany4ukraine.de

Haus der Jugend

⇒ Hier finden Sie Informationen zu unserer Offenen Kinder- und Jugendarbeit und dem städtischen Jugendtreff.

Bürgerecho

Sie haben eine Frage, ein Anliegen oder möchten einen Schaden melden? Dann nutzen Sie dafür ganz einfach unser ⇒ Bürgerecho.

Bad Laasphe-Ansichten

⇒ Hier klicken und virtuelle 360°-Rundtour erleben oder Imagefilm von Bad Laasphe ansehen!

Wetterdaten

⇒ Hier finden Sie die aktuellen Wetterdaten aus Bad Laasphe.

Nach oben
AAA