Stadt Bad Laasphe vergibt Heimatpreise: Akteure aus Hesselbach, Feudingen und Banfe freuen sich über Auszeichnung
Bereits zum dritten Mal vergab die Stadt Bad Laasphe am Freitagabend, 29. Oktober 2021, den Heimatpreis. Die Prämierung fand gemeinsam mit der Sportlerehrung des Stadtsportverbandes Bad Laasphe e.V. im Haus des Gastes statt. Freuen durften sich diesmal der Förderverein Freibad Hesselbach, die Initiative „Jeder hilft jedem“ aus Feudingen und der Verein für Kultur, Sport und Freizeitgestaltung Banfe e.V. Die Spannung war den anwesenden Akteuren anzumerken, denn auf welchem Platz sie landen würden, wussten sie bis zur Feierstunde, die von Wolfgang Gerber und Kira Claudi moderiert wurde, nicht.
Der 3. Platz und damit ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro ging schließlich an den Förderverein Freibad Hesselbach, der sich – wie der Name schon vermuten lässt – um den Erhalt des lokalen Freibades kümmert. Ob Badeaufsicht, Wartung und Pflege der Technik, das Rasenmähen der Liegewiese oder die jährlichen Einsätze zum Aus- und Einmotten im Frühjahr und Herbst: alle betrieblichen Aufgaben führen die Mitglieder in Eigenregie durch. Seit der Gründung lenkt und leitet Volker Gerhardt als erster Vorsitzender durch Fleiß, Innovation, Kommunikation und Moderationsfähigkeiten mit dem Vorstandsteam die Geschicke. Der Verein organisierte bereits zahlreiche Veranstaltungen und regte viele Themen an. So wurde beispielsweise eine Defibrillator-Schulung durchgeführt und auch Aqua-Gymnastik oder Erste-Hilfe-Kurse werden angeboten. „ Der Verein ist mittlerweile eine feste Größe im Ort“, erklärte Hesselbachs Ortsvorsteher Walter Bohner in seiner Laudatio nicht ohne Stolz. Die Mitglieder bildeten eine schlagkräftige Truppe, die Unzähliges auf die Beine gestellt habe: "Ich könnte vermutlich bis Mitternacht aufzählen", so Bohner. Das sei heutzutage leider keine Selbstverständlichkeit mehr. Der Ortsvorsteher ist sicher: "Ohne diesen Einsatz hätten wir heute in Hesselbach kein Freibad mehr!" Besonders froh mache es ihn, dass der Verein es schaffe, auch die jüngeren Dorfbewohner in die Aktivitäten einzubinden und sie so noch mehr in die Dorfgemeinschaft zu integrieren. "Das zeigt den Zusammenhalt in unserem Dorf und das macht mich stolz. Macht weiter so und einen großen Dank an alle fleißigen Helfer!"
Über den 2. Platz jubelten an diesem Abend die Feudinger: „Jeder hilft jedem“, die Initiative der Dorfgemeinschaft Feudingen e.V. und des SV Feudingen zur unkomplizierten Nachbarschaftshilfe während der Corona-Pandemie, kam auf den Silberrang und gewann damit ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro. Die Gruppe hatte sich zu Beginn der ersten Welle der Corona-Pandemie gebildet, um Tätigkeiten wie beispielsweise Einkäufe für Risikopatienten zu übernehmen. Gemeinsam mit dem Feudinger Ortsvorsteher Werner Treude und der Stadt Bad Laasphe wurden schnell die Rahmenbedingungen wie Versicherungsschutz etc. abgesteckt. Ein Helferteam von über 30 Mitgliedern des SV Feudingen und der Dorfgemeinschaft formierte und vernetzte sich via WhatsApp. Hilfesuchende können sich telefonisch bei Eric Schneider und zwei anderen "Telefonisten" melden, von dort wird das Gesuch dann an die Gruppe weitergeleitet. Da Werner Treude selbst an der einen oder anderen Stelle in der Initiative mitgewirkt hat, übernahm Bürgermeister Dirk Terlinden an seiner Stelle die öffentliche Würdigung. Der Verwaltungschef bezeichnete „Jeder hilft jedem“ in seiner Laudatio als „wunderbares Gemeinschaftsprojekt aus dem oberen Lahntal“. „Ohne Ihr uneigennütziges Handeln wäre für einige – insbesondere die Älteren – die regelmäßige Versorgung mit Lebensmitteln in dieser Zeit deutlich erschwert oder gar auf der Strecke geblieben. Mein Dank gilt daher allen Helfern, die durch ihr persönliches Engagement zum Erfolg dieser Initiative beigetragen haben und eine große Unterstützung für die betroffenen Risikopatienten waren“, sagte er in Richtung der Mitglieder.
Mit dem 1. Platz und einem Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro wurde an diesem Abend der Verein für Kultur, Sport und Freizeitgestaltung Banfe e.V. bedacht. Der Verein, dessen Vorstand sich ehrenamtlich um die Verwaltung der Festhalle kümmert, hatte außerordentlich unter der Corona-Pandemie zu leiden. Öffentliche Corona-Hilfen können ihm nicht gewährt werden, da er nicht den Status der Gemeinnützigkeit besitzt. Doch durch den Einsatz des Vereines besteht die Festhalle Banfe fort und kann von Vereinen, Privatpersonen oder Organisationen für jede Art von Veranstaltung genutzt werden. Renovierungsarbeiten und Erweiterungen werden durch umfangreiches Engagement mit Hilfe der Dorfgemeinschaft umgesetzt. Ortsvorsteher Michael Ermert war in seiner Laudatio überzeugt: „Ihr habt euch das verdient!" Der Verein sei eine Erfolgsgeschichte und seit seiner Gründung im Jahr 1995 seiner Zeit eigentlich immer voraus gewesen. Die Gründungsvereine und -mitglieder hätten mit der Etablierung des Vereins etwas geschaffen, das in den Jahren danach und ganz besonders in der Zukunft so wichtig sein sollte, wie kaum etwas anderes für das gemeinsame Zusammenleben, so Ermert - nämlich die Erkenntnis, dass sich Menschen mit ganz unterschiedlichen Interessen zusammentun sollten, um bei Differenzen ein Projekt zu starten, das alle verbindet und keiner hätte alleine bewältigen können. Mittlerweile gebe es in Banfe kaum noch Veranstaltungen, die nicht in der Festhalle ausgerichtet würden. "Ich freue mich ganz besonders, dass es dieser Verein ist, der den Heimatpreis 2021 bekommt, denn mit diesem Preis ehren wir heute eben nicht nur den Verein für Kultur, Sport und Freizeitgestaltung, sondern auch alle Mitglieder. Und da diese zum großen Teil aus anderen Vereinen bestehen, ehren wir heute jedes Mitglied eines Vereins in Banfe und damit fast ein ganzes Dorf. Vielen herzlichen Dank für euer ehrenamtliches Engagement", sagte Ermert.
Musikstücke, vorgetragen von Kira Claudi am Klavier und dem Chor LahnVokal unter der Leitung von Michael Blume, umrahmten die Verleihungen, die sich mit denen des Stadtsportverbandes abwechselten. Eine Andacht von Pfarrer Steffen Post sowie kleine Interviewrunden mit Bürgermeister Dirk Terlinden und den geehrten Sportlerinnen und Sportlern komplettierten das Programm.
Info: Bei dem Heimatpreis handelt es sich um eine Auszeichnung, mit der Projekte, Aktivitäten und Ideen im Bereich Heimat gewürdigt werden. Mit der Würdigung sollen das ehrenamtliche Engagement in Verbindung mit nachahmenswerten Praxisbeispielen öffentlichkeits-wirksam hervorgehoben werden. Die Stadt Bad Laasphe vergibt den Heimatpreis jährlich seit 2019. Er wird vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau- und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro teilt die Lahnstadt dabei in der Regel auf drei Projekte mit gestaffelten Beträgen (2.500 Euro, 1.500 Euro und 1.000 Euro) auf. Über die Vergabe entscheidet eine Jury, die sich aus Mitgliedern der Politik, Verwaltung, Kultur und des Tourismus zusammensetzt. Vorschläge können generell durch Privatpersonen oder Vereine bei der Verwaltung eingereicht werden. In diesem Jahr wurden 13 Vorschläge berücksichtigt, über die in mehreren Abstimmungsrunden entschieden wurde.
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